Energiemanagement mit Loxone – Wärmepumpe Update

Wenige Wochen nach Abschluss meiner Miniserie ist schon Zeit für ein Update. In diesem Beitrag beschreibe ich, warum die bisherige Art, den Warmwasserspeicher meiner Wärmepumpe als zusätzlichen Energiespeicher zu nutzen, nicht optimal war, und wofür ich mich stattdessen entschieden habe. Zusammengefasst: Die Komponenten sind dieselben wie vorher, aber das mühevoll verlegte und angeschlossene Kabel hat ausgedient. Dafür ist die neue Lösung deutlich flexibler.

Während die PV-Funktion meiner Novelan-Wärmepumpe prinzipiell schon funktionierte wie in Teil 4: Energiemanagement mit Loxone – Wärmepumpe beschrieben, kam sie mit einem Kompromiss, den ich erst im Laufe der Zeit erkannt habe: Im Winterbetrieb wird nur die Rücklauftemperatur des Heizkreises angehoben, im Sommerbetrieb nur die Brauchwassertemperatur. Insbesondere im Frühling war kaum noch Heizleistung erforderlich, aber das Warmwasser konnte trotzdem noch nicht erwärmt werden.

Eine Rückfrage über meinen Heizungsbauer beim Hersteller Novelan war zwar nicht unmittelbar erfolgreich, brachte mich aber auf die richtige Spur. So riet der Service-Mitarbeiter explizit von der PV-Funktion ab. Man solle stattdessen lieber die SG-Ready-Funktion verwenden, da diese sowohl Heiz- als auch Brauchwassertemperatur anpassen könne, konfigurierbar sei und zudem den Sollwert nicht auf die zulässige Maximaltemperatur regle, sondern nur um 5 °C anhebe, was deutlich besser für das Gerät sei.

Auch die SG-Ready-Funktion wird über elektrische Kontakte auf der Platine geschaltet – ein entsprechender Schaltplan war leicht zu finden. Allerdings waren die betreffenden Klemmen bereits belegt, und mir war nicht unmittelbar klar, wie in diesem Falle vorzugehen ist. Einen Elektriker dafür zu beauftragen erschien mir kompliziert und zeitaufwändig, zumal es gerade Frühling war und die Energie gerade anfing im Überschuss vorhanden zu sein. Also weiterhin die PV-Funktion verwenden, oder am Ende doch alles in Software umsetzen?

Hatte ich beim ersten Versuch noch geschrieben, dass eine eigene Regelung ohne Verwendung einer vorbereiteten Funktion des Geräteherstellers viel zu komplex wäre, hatte ich nun die richtigen Parameter zur Hand, um die eigene Regelung selbst umzusetzen. Die komplette Logik der SG-Ready-Funktion lässt sich etwa so darstellen:

Solange Energie-Überschuss besteht:
- hebe die Heizwertkorrektur um x °C an
- hebe die Brauchwasser-Solltemperatur um y °C an

In Loxone habe ich bereits einen Ausgang WP PV, der genau dann aktiv ist, wenn der Energiemanager Überschuss für die Wärmepumpe nutzen möchte. Und über die Loxone-Integration von Home Assistant steht dieser bereits als Binary Sensor zur Verfügung. Die Luxtronik-Integration stellt bereits Number Entities für Heizwertkorrektur und Brauchwassertemperatur zur Verfügung. Es fehlten nur zwei Automations, die beim Übergang des Sensors diese beiden Zahlen anpassen. Exemplarisch ist hier die für den Übergang von aus zu ein dargestellt:

alias: WP PV Ein
description: Erhöht Heizziel und Brauchwasser
trigger:
  - platform: state
    entity_id:
      - binary_sensor.wp_pv
    from: "off"
    to: "on"
condition: []
action:
  - service: number.set_value
    metadata: {}
    data:
      value: "60"
    target:
      entity_id: number.luxtronik_280827_0374_dhw_target_temperature
  - service: number.set_value
    metadata: {}
    data:
      value: "5"
    target:
      entity_id: number.luxtronik_280827_0374_heating_target_correction
mode: single

Das war’s: Scheint die Sonne lang genug, dass der Batteriespeicher voll ist, und das Auto entweder nicht angeschlossen oder ebenfalls voll geladen ist, kann die überschüssige Energie im Wasserspeicher unterkommen.

Screenshot einer Dashboard-Kachel aus Home Assistant. Man sieht die Werte des Signals "WP PV", sowie des Verdichters und die Verläufe der Soll- und Ist-Temperaturen.

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